Unsere Abenteuer auf den Philippinen

 Die Philippinen , das sind 151 Mio. Einwohner verteilt auf über 7000 Inseln      ( mit teilweise tollen einsamen Stränden ), 171 Sprachen und mit seinen spanischen und amerikanischen Einflüssen wohl das westlichste Land in ganz Asien. Nach langer spanischer Kolonisation und der darauf folgender kurzer amerikanischen Herrschaft kann man sagen das sich die Philippinen 350 Jahre in einem katholischen Kloster befanden gefolgt von 50 Jahre Disneyland . So sucht man exotische Tempel , scharfe Curries , komplizierte (Ton)Sprachen und komplexe Schriftzeichen vergeblich. Die Philippinen sind einfach anders wie Südostasien, wie ein Stück der Karibik welches sich nach SO-Asien verirrt hat. Barocke Kirchen , Englisch als Amtssprache , Lateinische Schrift und spanische Familiennamen lassen einen nicht vermuten sich mitten in Asien zu befinden.

Wir haben die Philippinen bisher auf mehreren Touren ausgiebig bereist , haben immer großen Wert darauf gelegt nicht mit den großen Touristenströme mitzufließen . Die Philippinen bieten sich geradezu an abseits der ausgetretenen Touristenpfade zu wandeln . Die guten Englischkenntnisse , die herzliche und gastfreundschaftliche Art der Filipinos und ein verhältnismäßig gut ausgebautes Straßen- und Verkehrsnetz machen die Philippinen zu einem idealem Land für Individualtouristen. Allerdings sollte man dabei immer bedenken, das man sich in einem Entwicklungsland befindet und nicht den Standart wie in westlichen Ländern erwarten kann. Es kommt immer wieder vor, das Fähren oder Busse überhaupt nicht fahren oder mit großen Verspätungen abfahren - man sollte also genügend Zeit und Zeitpuffer für seine Reise einplanen.

Wir möchten hier einfach von unseren Reiseerlebnissen und Touren in losem Zusammenhang berichten.

Kleine Geschichten , Besonderheiten , Skurilles und typisch philipinisches findes Ihr hier !

Damit manche Dinge nicht womöglich in den Reiseberichten untergehen , möchten wir hier  an dieser Stelle über manche Dinge besonders schreiben von denen wir meinen , das sie entweder interessant, lustig , nachdenklich machen , skurril , in keinen anderen Bericht reinpassen oder einfach nur informativ sind .

Zur Orientierung ein kleines Inhaltsverzeichnis der Themen


Ziplining auf den Philippinen

Zipline am Lake Sebu
Zipline am Lake Sebu

Was ist Ziplining ?

Nun, im Prinzip kennen wir das alle von manchen Spielplätzen . Dort  ist ein Drahtseil gespannt auf dem eine kleine Rolle läuft und an dieser ist ein Seil mit einem alten Autoreifen oder eine ähnliche Sitzvorrichtung montiert . Ziplines funktionieren nach dem gleichen Prinzip nur halt höher, weiter , schneller. Gerne spannt man diese Drahtseile über Schluchten , Wasserfälle , Strände oder anderer spektakulärer Orte. Allerdings wird man auf Ziplines mit einem Geschirr fest vergurtet, so daß niemand in die Tiefe stürzen kann.         ( Die sind manchmal schon arg hoch ! )

Wir möchten hier zwei Ziplines vorstellen, von denen wir meinen , das sie zu den interessantesten auf den Philippinen gehören.

New Israel

Der Ort New Israel liegt im Mount Apo National Park in der Nähe von Makilala , Provinz Cotabato auf Mindanao. New Israel wurde von Mitgliedern der Moncado Alpha and Omega Peace Crusaders Missionaries am Fuße des Mout Apos , mit 2954m der höchste Berg der Philippinen, erbaut. Diese Sekte wurde in den 1950ern von Maximo Guibernas gegründet.

Das besondere an New Israel sind die über 700 gezähmten Affen , die von der Dorfbevölkerung gehalten werden .Ausserdem bietet sich New Israel als idealer Ausgangspunkt für Touren auf den Mount Apo an . Trekkingausrüstung wie Zelte und Kochgeschirr sowie Träger kann man im Ort anmieten.

Die Zipline selbst ist in zwei Teilstücke unterteilt und soll mit einer Gesamtlänge von 2,3km die längsten in ganz Südost -Asien sein. Ein Ride kostet 400 Peso ( ca, 6,80 Euro )

 

Anfahrt :

Am besten erreicht man New Israel mit dem Bus. Augangspunkt ist das Ecoland Busterminal in Davao - City. Man nimmt den Bus in Richtung Kidapawan und steigt in Old Bulatukan kurz vor Makilala aus. Old Bulatukan besteht aber  nur aus ein paar Häusern, was man leicht übersieht und eine offizielle Haltestelle gibt es dort auch  nicht. Das ist aber auf den Philippinen gar kein Problem - einfach laut gegen das Dach klopfen , laut  " Para ! " rufen , das heißt " Halt ", und der Busfahrer läßt Euch aussteigen - garantiert ! Am besten sagt Ihr dem Busschaffner wo Ihr hinwollt, der wird dem Busfahrer dann entsprechend instruieren.

Von Old Bulatukan nach New Israel gibt es keine offiezielle Nahverkehrsmittel wie Jeepneys oder Tricycles, ihr müßt mit dem Habal -Habal nach New Israel. Habal - Habal sind Motorräder inklusive Fahrer die man an abgelegenen Orten findet, in denen es keinen öffentlichen Nahverkehr gibt. Die Fahrt hoch nach New Israel kostet ca 80 Peso ( 1,35 Euro ) und dauert eine halbe Stunde. Am Ortseingang verlangt man von Euch noch einen Eintritt von 20 Peso ( 0,35 Euro ). Solltet Ihr viel Gepäck dabei haben - keine Bange, Ihr werdet Euch wundern wie viele Menschen und wie viel Gepäck auf nur einem einzigen Motorrad in Asien Platz finden !

Nachdem Ihr das Abenteuer der Anreise gemeistert habt, steht Euch nun das Abenteuer der Zipline bevor.

Happy Ride !

Die zahmen Affen von New Israel
Die zahmen Affen von New Israel
Mike der Oberaffe !
Mike der Oberaffe !

Lake Sebu

Diese Zipline  befindet sich in unmittelbarer Nähe des Lake Sebu , berühmt für seine 7 Wasserfälle  und ist wohl die spektakulärste die wir auf den Philippinen kennen. Sie soll mit gut 180 Meter Höhe über dem Boden wohl eine der höchsten in Südost - Asien sein und startet direkt über einen Wasserfall und führt über eine tiefe Schlucht . Auch diese Zipline ist ein zwei Teilstücke aufgeteilt, einmal über die Schlucht und zurück ! Diese Zipline befindet sich auch  auf Mindanao in der Nähe der Stadt General Santos .

 

Anfahrt :

Am besten erreicht Ihr Lake Sebu mit dem Bus von Davao -City aus. Startpunkt ist das Busterminal in Ecoland. Dort fahren laufend Busse ab mit Ziel General Santos, oder einfach Gen San wie die Einheimischen sagen .  Fahrtzeit nach General Santos sind ungefähr 4 Stunden. Von dort wechselt Ihr den Bus nach Surallah , die Yellow Bus Line fährt dort normalerweise hin. Fahrtzeit ca. 2 Stunden.

In Surallah müßt Ihr ins Jeepney nach Lake Sebu umsteigen, Fahrtzeit ca. 1 Stunde. Alternativ könnt Ihr von General Santos mit einem Van direkt nach Lake Sebu durchfahren. Der Vorteil ist , diese Vans fahren direkt durch und sind wesentlich schneller , allerding ungefähr doppelt so teuer wie die Kombination aus Bus und Jeepney.

In Lake Sebu wird es dann spannend, denn dort seid Ihr wieder auf die Habal -Habals angewiesen. sucht Euch am besten direkt am Jeepney Terminal in Lake Sebu einen Habal - Habal Fahrer aus. Der kennt auch die örtlichen Übernachtungsmöglichkeiten (soviele gibt es dort nicht ) und weiß wo er Euch am besten unterbringt. Bucht den Fahrer am besten für die Dauer Eures Aufenthaltes dort, er wird jeden Morgen vor Eurer Unterkunft warten und Euch den ganzen Tag herumfahren. Nicht vergessen, Lake Sebu ist tiefste Provinz, so etwas wie einen Rollerverleih gibt es dort nicht !

Der Eintritt für die Zipline beträgt Wochentags 250 Peso ( ca. 4,20 Euro ) Am Wochenende 300 Peso ( ca. 5 Euro ).

 

Noch ein kleiner aber wichtiger Hinweis zur Sicherheitslage in Lake Sebu. Lake Sebu liegt im Moslemgebiet und ist Beitrittskandidat der ARMM, der Autonomous Region of Muslim Mindanao. Normalerweise ist es dort für westliche Ausländer ungefährlich , aber die Lage kann sich gerade dort sehr schnell ändern. Euch wird die starke , schwer bewaffnete Militärpräsenz gleich hinter General Santos sicherlich auffallen, die wirklich jeden Bus kontrollieren der in die Stadt rein oder raus will. Informiert Euch über die momentane Lage bevor Ihr aufbricht !

 

Lake Sebu
Lake Sebu
Lake Sebu ist berühmt für seinen Tilapia Fisch, der dort in Fischfarmen gezüchtet wird
Lake Sebu ist berühmt für seinen Tilapia Fisch, der dort in Fischfarmen gezüchtet wird

Am Hikong Alo Wasserfall
Am Hikong Alo Wasserfall


Hahnenkampf auf den Philippinen

Wir haben lange überlegt, ob wir das Thema Hahnenkampf in unserem Blog behandeln wollen, da  dieses Thema sicherlich kontrovers diskutiert wird. Letztendlich haben wir uns aber dafür entschieden , da der Hahnenkampf auf den Philippinen einen enormen Stellenwert einnimmt und es einen Bericht über die Philippinen einfach nicht gerecht wird wenn man dieses Thema verschweigt.

 

Der Hahnenkampf auf den Philippinen ist so populär, das es selbst in dem kleinsten Ort mindestens eine Hahnenkampf Arena gibt , oder Cockfight Arena wie man auf den Philippinen sagt. Kampfhähne sind Familienmitglieder, sie werden gehegt und gepflegt, werden mit gutem Essen verwöhnt , sie werden trainiert und nicht selten sorgen die Kampfhähne für Familienzwist , wenn dem Kampfgockel zu viel Aufmerksam zuteil wird .Familieninterne Eifersüchteleien sind da  vorprogrammiert .

 

Sonntags ist Hahnenkampftag und alle Männer ( Frauen sind  eine absolute Ausnahme im Hahnenkampfbusiness ) tragen mit Stolz ihren Kampfhahn nach der Sonntagsmesse in die Hahnenkampf Arena .Häufig sind diese Arenen düstere Gebäude , in der es dunkel , stickig , heiß und schwül ist.

 

Vor dem Kampf sucht sich der Besitzer des Kampfhahnes einen Gegner aus. Auch hier gibt es wie beim Boxen unterschiedliche Gewichtsklassen , ein Schiedsrichter wacht über die Einhaltung der Regeln , auch die  Länge der sichelförmigen Klinge wird überprüft welches sich am Sporn des Hahnes befindet .

 

Kurz vor dem Kampf kommt es zum wichtigsten Teil des Hahnenkampfes – dem Wetten ! In sekundenschnelle schwillt der Schallpegel an , jeder ruft wild gestikulierend durch die Gegend, seinen Wetteinsatz per Zeichensprache platzierend. Zwei Finger nach oben bedeuten z. B. 20 Peso Wetteinsatz , die Finger in der horizontalen sind die Hunderter, die Finger nach unten die Tausender. Wird mit der Hand gewedelt so verdoppelt man seinen Einsatz.  Also 3 Finger gewedelt in der Horizontalen bedeutet dann 600 Peso Wetteinsatz.

 

Der Hahnenkampf dauert dann manchmal nur wenige Sekunden. Wenn der eine Kampfhahn seinen Gegner so schwer verletzt , das er in sekundenschnelle umkippt und durch einen tiefen Schnitt des Messers verblutet. Der Kampf ist erst dann entschieden , wenn der überlegene Hahn seinen Gegner zweimal angepickt hat. Verweigert er dies, kann der Kampf als unentschieden gewertet werden.

 

Gleich hinter der Arena sitzen „ Chirurgen „ die die verletzten  Hähne wieder zusammen nähen. Überlebt der Hahn den Kampf nicht dann landet er als Sonntagsbraten im Kochtopf.

 

Wir sind uns natürlich bewusst das Hahnenkämpfe übelste Tierquälerei sind und wir möchten dies auch in keiner Weise unterstützen. Anderseits möchten wir aber darüber berichten, da der Hahnenkampf einen großen Stellenwert im philippinischen Alltag darstellt und einfach zu einem Länderbericht dazugehört.

 

Selten kann man auf den Philippinen solch eine emotional aufgeheizte Stimmung erleben wie beim Hahnenkampf , wenn dort Haus und Hof versetzt wird. Und genau darüber möchten wir berichten !

 

Die Wetten werden plaziert !
Die Wetten werden plaziert !


Der "Chirurg" bei der Arbeit
Der "Chirurg" bei der Arbeit

Man sieht die Anspannung förmlich im Gesicht des Mannes !
Man sieht die Anspannung förmlich im Gesicht des Mannes !
Schaut so der glückliche Gewinner aus ?
Schaut so der glückliche Gewinner aus ?


Kommentare: 2
  • #2

    Mimi & Chris (Sonntag, 18 Februar 2018 11:47)

    Hallo Urs und Rosalyn,
    schön, das Euch unser Blog gefällt ! wir arbeiten hier noch dran und werden den Blog im Laufe der Zeit nach und nach mit weiterem Inhalt füllen.
    ganz liebe grüße,
    Mimi & Chris

  • #1

    Urs (Sonntag, 18 Februar 2018 00:05)

    Hallo ihr 2 Reiselustigen. Über euren kommentar auf Facebook habe ich euren Blog und diesen Klasse Artikel gefunden. Finde ich super wie ihr Schreibt und Reist. Genau unsere Wellenlänge. Fernab vom Massentourismus, mit Bus, Jeepney und mit durchfragen an die schönsten Orte kommen die nur Einheimische kennen. Wir schreiben auf unserem Blog über genau solche Spots in den Philippinen. Ich lese jetzt mal bei euch weiter, das ist echt spannend hier!!
    Liebe grüsse, Urs und Rosalyn vom philippinen-blog.ch