Als wir unsere Tour durch Kambodscha grob vorgeplant hatten wurde uns schnell klar, das wir unbedingt einen Abstecher nach Koh Ker machen müssen . Koh  Ker war nur für eine kurze Zeit Hauptstadt des Khmer Reiches ( 928 – 944 n. Chr. ) Aber trotz dieser kurzen Zeit wurden an die 180 Bauwerke errichtet , darunter sogar eine 7-stufige Pyramide . Nachdem die Hauptstadt des Khmer Reiches nach Angkor verlagert wurde, geriet Koh Ker zunehmend in Vergessenheit und wurde erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wiederentdeckt.

Anfahrt nach Koh Ker :

Wir sind mit dem Taxi dorthin gefahren  . Für die gut 100 km lange Strecke haben wir ca. 2,5 Stunden  gebraucht und die Kosten fürs Taxi lagen bei 70 $ . Koh Ker ist schlecht zu erreichen und wir haben gehört, das es wohl auch eine Möglichkeit geben würde mit dem Sammeltaxi ( man muß genügend Passagiere zusammenbekommen , für eine kleine Gruppe sicherlich interessant ) von Siem Reap nach Srayong zu fahren und von dort mit Tuk – Tuk oder Motorradtaxi zu den Tempeln zu kommen. Wir entschieden uns fürs Taxi , denn auf dem Rückweg wollten wir noch einen kleinen Abstecher zum Beng Mealea Tempel machen.

Kurzinfo zu Koh Ker :

Koh Ker liegt sehr abseits und ist von Siem Reap aus nur schlecht zu erreichen. Das hat zur Folge das es kaum Besucher in diese Region verschlägt . Wir waren die einzigen Besucher dort , der Zustand der Tempel war teilweise noch sehr ursprünglich  und zum Teil waren sie noch zugewachsen . Ja, da kam ein gewisses „ Indiana Jones Feeling „ auf !  Nur vor dem Tempel Prasat Krahom ( dem wohl größten Tempel der Anlage ) gab es die Möglichkeit sich in einer kleinen Bretterbude mit Essen und Getränken zu versorgen . Man sollte sich also genügend mit Getränken eindecken wenn man vorhat längere Tempeltouren zu machen .

Minengefahr

Der Norden von Kambodscha war das letzte Rückzugsgebiet der Roten Khmer und viele Tempel dienten als Munitionsbunker und wurden deshalb oft vermint . In Koh Ker selbst sind wohl alle Tempel von Minen geräumt worden , wir haben aber mehrfach gehört das einige abgelegene Tempel noch nicht geräumt sind und wir wurden auf die Gefahr mehrmals aufmerksam gemacht die abgelegenen Tempel nicht zu betreten .

Der Beng Mealea Tempel wurde Mitte des 12. Jh. Erbaut und liegt ca. 40 km östlich von Siem Reap. Auch hier ist die Anfahrt ein wenig schwierig , evtl. lässt sich die Tour mit der Fahrt nach Phnom Penh kombinieren , oder ihr macht es wie wir und verbindet Beng Mealea mit Koh Ker. Der Tempel ist ganztätig besuchbar , der Eintritt kostet 5 $.

Auch Beng Mealea lag in den letzten Rückzuggebieten der Roten Khmer und wurde erst im Jahre 2000 für den Tourismus geöffnet. Der Tempel liegt teilweise im dichten Dschungel und hat noch etwas sehr ursprüngliches  als sei er erst gerade entdeckt worden . Das war wohl auch der Grund , warum Jean-Jaques Arnaud ihn als Kulisse für seinen Film „Zwei Brüder„ auswählte der dort 2004 gedreht wurde. Für die Dreharbeiten wurde im Tempel ein hölzerner Steg errichtet auf dem man heute sehr bequem zum Zentrum vordringen kann .Da der Tempel stark zerfallen ist, ist es manchmal recht mühsam über die Berge von Trümmern zu klettern um zu anderen Stellen zu gelangen.

Für uns zählt Beng Mealea zu den Top Tempeln in der Angkor Region. Allein die tolle mystische Atmosphäre macht diesen Tempel zu einem ganz besonderen Highlight. Allerdings ist es dort nicht so ruhig wie in Koh Ker , auf dem Parkplatz vor dem Tempel stehen etliche Reisebusse , allerdings verläufen sich die Tourstenströme in der weitläufigen Anlage.